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Headline: Umweltpolitische Ziele mit sozialen Anforderungen verknüpfen: Lokale Strategien gegen Energiearmut

Transformationsküche 31.1.24

Die Anzahl der energieintensivsten Wohngebäude zu reduzieren ist nicht nur eine ökologische Herausforderung, sondern auch eine soziale Dringlichkeit. Doch sowohl in Deutschland als auch in Frankreich ist die Gebäudesanierung ins Stocken geraten. Solange diese nicht abgeschlossen ist, müssen Kommunen die Haushalte unterstützen, die ihre Energierechnungen nur schwer begleichen können. Eléonore Vinais und Gladys Grelaud berichten in der Transformationsküche des Deutsch-Französischen Zukunftswerks über lokale Lösungsansätze zur Bekämpfung drohender Energiearmut.

Im Jahr 2021 waren bereits circa 11 Prozent der Personen aus dem Niedrigeinkommensbereich in Frankreich und Deutschland von Energiearmut bedroht. Der plötzliche Anstieg der Gas- und Strompreise infolge des Angriffskrieges gegen die Ukraine hat die Situation weiter verschärft. Neue Hochrechnungen zeigen, dass die Zahl seit 2022 drastisch gestiegen ist. Ganz gleich ob Eigentümer:in oder Mieter:in, ob in Ein- oder Mehrfamilienhäusern wohnhaft – viele von ihnen leben in schlecht isoliertem Wohnraum mit veralteten Heizanlagen. Die hohen Energierechnungen, die für die Betroffenen immer schwerer zu bezahlen sind, bedrohen ihre Existenzgrundlage und ihre Gesundheit.

Diese Haushalte können nicht auf eine umfassende Gebäudesanierung warten, die von den Regierungen in Deutschland und Frankreich bis 2050 angestrebt wird aber nur schwerfällig voranschreitet. Welche Sofortmaßnahmen stehen den Kommunen zur Verfügung, um den von Energiearmut gefährdeten Personen zu helfen?

Eléonore Vinais koordiniert das französische Programm SLIME, das Kommunen eine Methode vorstellt, mit der von Energiearmut bedrohte Personen identifiziert und unterstützt werden können. Gladys Grelaud ist Leiterin der Abteilung Habitat Durable („Nachhaltiger Wohnraum“), und verantwortlich für die Abteilung zur Bekämpfung drohender Energiearmut (Lutte contre la précarité énérgetique) in der französischen Großstadt Brest. Am 31. Januar 2024 von 12:30 bis 13:30 Uhr werden die beiden Expert:innen in unserer Transformationsküche zu Gast sein.

Gemeinsam werfen wir einen Blick auf konkrete Maßnahmen, die auf der lokalen Ebene umgesetzt werden, um die von der Energiekrise am stärksten betroffenen Haushalte zu unterstützen. Der Austausch soll auch die Gelegenheit bieten, darüber nachzudenken, wie Energieeinsparungen und die Verbesserung von Lebensbedingungen effektiv miteinander verbunden werden können.

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